Gesetzesänderungen 2026: Das müssen Händlerinnen und Händler jetzt wissen!

• Online-Händlerinnen und -Händler
• Herstellerinnen und Hersteller und Importeure von Elektrogeräten
• insbesondere Verkäuferinnen und Verkäufer von Einweg- und Mehrweg-E-Zigaretten
• Fernabsatzanbieterinnen und -anbieter

Die neuen Rücknahme- und Informationspflichten müssen gut sichtbar im Onlineshop umgesetzt werden, um Abmahnungen und Bußgelder zu vermeiden.

Bis zum 27.03.2026 muss Deutschland die Richtlinie ins nationale Recht umsetzen

Ab dem 27.09.2026 gelten die neuen Regeln EU-weit verbindlich.

• Online-Händlerinnen und -Händler und Marken, die mit Nachhaltigkeit oder Umweltschutz werben
• Hersteller, die auf Verpackungen oder in Produktbeschreibungen Umweltlabels verwenden
• Plattformen, die grüne Produkte kuratieren oder spezielle Nachhaltigkeitskategorien anbieten
• Agenturen und Marketingabteilungen, die Umweltversprechen in Werbung, Shoptexten oder Social Media kommunizieren

Ab dem 19.06.2026 wird die elektronische Widerrufsfunktion („Widerrufsbutton“) für widerrufliche Online-Verträge verpflichtend. Die Widerrufsbelehrung muss entsprechend angepasst werden.

• Alle Online-Händlerinnen und Händler und Plattformen, die Waren, Dienstleistungen oder digitale Inhalte im Fernabsatz an Verbraucherinnen und Verbraucher verkaufen.
• Marktplatzanbieter, die Plattformlösungen bereitstellen müssen
• Technische Dienstleister von Webshops, die den Widerrufsbutton umsetzen 

Der Widerrufsbutton muss dauerhaft sichtbar, gut lesbar und eindeutig beschriftet sein. Außerdem müssen betroffenen Rechtstexte angepasst werden. Verstöße können abgemahnt oder mit Bußgeldern geahndet werden. 

Ab dem 31.07.2026 müssen Hersteller sowie Händlerinnen und Händler bestimmte langlebige Produkte bevorzugt reparieren, wenn dies günstiger ist als ein Austausch. Zusätzlich müssen sie Reparaturmöglichkeiten bereitstellen und entsprechende Informationen zugänglich machen.

• Hersteller bestimmter langlebiger Produkte (z. B. Smartphones, Tablets, Fernseher, Waschmaschinen, Kühlschränke), für die es Reparaturvorgaben im EU-Recht gibt
• Händlerinnen und Händler, die Gewährleistungsfälle abwickeln – sie müssen prüfen, ob Reparatur günstiger als Ersatz ist
• Plattformen und Werkstätten, die Reparaturdienste anbieten oder vermitteln

Online-Shops müssen häufiger Reparaturen statt Ersatz anbieten. Sie sollten mit mehr Nachfragen zu Reparaturfristen und -bedingungen rechnen und ihre Produkt- und Serviceinformationen (z. B. zu Reparaturdiensten oder Ersatzteilen) transparenter darstellen.

Der AI Act gilt stufenweise ab 2025/2026. Je nach Risikostufe (z. B. Hochrisiko-Systeme) greifen ab diesen Zeitpunkten strenge Transparenz-, Dokumentations- und Kontrollpflichten.

• Herstellerinnen und Hersteller, Entwicklerinnen und Entwickler und Anbieterinnen und Anbieter von KI-Systemen in der EU oder mit Wirkung auf den EU-Markt
• Online-Händlerinnen und Händler und Plattformen, die KI für automatisierte Prozesse verwenden (z. B. Betrugsprävention, dynamische Preise, Empfehlungen, Scoring)
• Softwareanbieter und SaaS-Plattformen, deren Systeme in die Kategorie „Hochrisiko-KI“ fallen
• Betreiber von KI-Systemen (also auch Nutzer), wenn sie KI im Rahmen ihrer gewerblichen Tätigkeit einsetzen

KI-gestützte Systeme im Shop müssen klassifiziert, dokumentiert und gegebenenfalls gekennzeichnet werden. Bei Verstößen drohen hohe Bußgelder.

1. Inventur aller eingesetzten KI-Tools im Shop und Backoffice durchführen.
2. Risiko-Einstufung prüfen, Verantwortlichkeiten und interne KI-Richtlinien festlegen.
3. Transparenzhinweise im Shop einplanen und Mitarbeitende zu KI-Grundlagen schulen.

Ab 27.09.2026 müssen Händlerinnen und Händler eine standardisierte Mitteilung („Gewährleistungslabel“) anzeigen. Bei Haltbarkeitsgarantien von mehr als zwei Jahren kommt zusätzlich ein „Garantielabel“ hinzu.

• alle Unternehmen, die online waren an Verbraucher verkaufen
• Hersteller, die mit Haltbarkeitsgarantien werben
• Online-Marktplätze, die solche Produkte listen

Stationäre Händlerinnen und Händler sind nicht betroffen! 

Onlineshops müssen die neuen Label sichtbar und grafisch korrekt auf Produktseiten integrieren. Falsche oder fehlenden Kennzeichnungen können als Verstoß gegen Informationspflichten abgemahnt werden.