Suchmaschinenoptimierung im Handel
SEO und der Kampf um die obersten Plätze
- Mit nur 5 Schritten die Vorteile von SEO nutzen
- Local Pack hilt die Sichtbarkeit von Betrieben mit regionalem Einzugsgebiet zu verbessern
- Durch Social Media die Reichweite und Findbarkeit im Netz erweitern
- Externe Dienstleister können bei der technischen Optimierung Hilfestellung leisten
Schritt 1: Die richtigen Suchbegriffe
Als ersten Schritt und um ein Gefühl für die passenden Keywords zu bekommen, geben Sie die Suchbegriffe, die Ihnen auf Anhieb zu Ihrem Produkt einfallen bei Google ein. Die Suchmaschine gibt Ihnen nun unterhalb der Suchleiste die ungefähre Ergebnisanzahl aus. An dieser Stelle kann eine zweite, engere Auswahl von Schlagworten (Keywords) erfolgen. Notieren Sie nun 15-30 Begriffe für die nächsten Schritte.
Tipp: Versuchen Sie das Produkt, aus der Perspektive Ihrer Kundschaft, selbst im Web zu suchen. Gehen Sie dabei davon aus, dass Sie nicht die Fachbegriffe kennen. Suchen Sie Begriffe, die zur Sprache Ihrer Zielgruppe passt. Falls Sie passende Assoziationen suchen, finden Sie im Web zahlreiche Internetseiten dazu.
Beispiel
Um die Thematik für Sie greifbarer zu machen, möchten wir uns als Schuhhändlerin mit handgemachten Artikeln in der Google Suchmaschine besser positionieren.
Wir geben den Begriff “Schuhe” in die Google Suchmaschine ein und erhalten 542.000.000 Ergebnisse. Werden wir spezifischer und geben “Schuhe weiß” ein, erhalten wir 42.900.000 Ergebnisse – 1/11 der Treffer. Wenn wir jetzt zusätzlich auf die handgemachte Produktion hinweisen, werden uns 2.100.000 Ergebnisse genannt. So hätte unsere Schuhhändlerin 99,5% konkurrierender Ergebnisse bereits durch die geschickte Kombination von Keywords verringert.
Für Nutzer:innen kann die Information „handgefertigt“ unter Umständen zielführender bei der Auswahl des Produktes sein, als eine konkrete Shoppinganzeige. Eine Keyword-Optimierung führt somit zu einer Wertsteigerung auch auf Kundenseite.
Tipp: Eine Analyse der Keywords von Mitbewerbern kann unter Umständen auch sehr hilfreich sein, um sich vom Wettbewerb abzuheben. Mit dieser Vorgehensweise schaffen Sie es, Ihr Unternehmen in einer Nische zu platzieren.
Schritt 2: Der Google Keyword-Planer
Im zweiten Schritt nutzen Sie den Keyword Planner in Google Ads. Bei dem Erstellen einer Kampagne nennt Ihnen Google bereits Vorschläge zu passenden Suchbegriffen. Die Grundlage dieser Auswahl ergibt sich aus aktuellen Suchbegriffen in Ihrem Umkreis oder den Informationen Ihrer URL.
Mit diesen Inspirationen und Ihrer Liste aus Schritt 1 sollten nun die passenden Keywords für die Produktbeschreibung oder Homepage im Google Keyword Planer recherchiert werden. An dieser Stelle können Sie den Wettbewerb, als auch die Wettbewerbsentwicklung der letzten Zeit einsehen.
Beachten Sie bei der Keyword Recherche, dass der Planner die Suchanfragen schätzt und diese Schätzung je nach Saison, Region oder thematischen Schwankungen unterschiedlich ausfallen kann.
Grundsätzlich sollte die Beschreibung von einem Unternehmen oder deren Produkte so einmalig wie möglich und mit passenden Keywords formuliert sein.
Tipp: Mit Google Trends können Sie prüfen, ob Worte saisonal oder aktuell gesucht werden. Verbinden Sie trendige Keywords mit Evergreens, um gute Kombinationen zu finden.
Schritt 3:
Die Auswahl der zu verwendenden Wörter Ihrer Unternehmensseite treffen Sie am besten nach einer SKI-Analyse. Für diese Analyse teilen Sie das Suchvolumen (Ergebnis von Suchanfragen zu Ihrem Suchbegriff) durch die von Google angegebenen Suchtreffer. Je höher der SKI, desto leichter ist ein Ranking in den ersten Plätzen. Ihr Ziel sollte es sein unter den ersten fünf Suchergebnissen aufzutauchen, denn über 90% aller Klicks werden dort vergeben.
Insight: Einen der Top-Plätze zu ergattern kann je nach Suchvolumen unterschiedlich lange dauern. Umso geringer die Anzahl der Treffer ist, desto schneller können Sie im Ranking aufsteigen. Teilweise dauert eine bessere Positionierung, nach der Optimierung nur 5 Stunden. Manche ambitionierten Positionen mit allgemein umkämpften Keywords kann fünf Monate dauern.
Beispielrechnung:
Schuhe: 100000 – 1 Mio. Suchanfragen (1.000.000 / 542.000.000 = 0,0018)
Schuhe weiß: 1000 – 10000 Suchanfragen (10.000 / 42.900.000 = 0.0002)
handgefertigte Schuhe: 100 – 1000 Suchanfragen (1.000 / 2.100.000 = 0.0004)
Da das Keyword “Schuh” den höchsten SKI-Wert aufweist und ein grundlegendes Merkmal des Artikels ist, werden wir diesen in unserem Beispiel verwenden. Der Begriff Schuh ist aber auch mit einem hohen Wettbewerb behaftet.
Bei den gewählten Suchbegriffen bietet es sich an, Wörter mit einem hohen wie auch niedrigen Suchvolumen zu kombinieren. Auf diese Weise erhalten Sie ein besseres Ranking bei Suchbegriffen mit wenig Suchvolumen, was wiederum hilft, sich bei Suchwörtern mit höherem Wettbewerb besser zu positionieren. Lokalität und Regionalität bei Ihren Keywords können daher die Konkurrenz verkleinern und sind zugleich sehr informativ und damit wertvoll für Ihre Kundschaft.
Beachten Sie bei der Auswahl auch die Suchpräferenzen von Nutzern, wenn Sie von zu Hause, von unterwegs oder im Geschäft nach Ihrem Produkt suchen. Immer mehr Kunden informieren sich vorab im Internet über ein Produkt, bevor sie es sich im Laden anschauen.
Schritt 4: Seitenaufbau und technische Standards
Der Seitenaufbau sollte eine gute Struktur aufweisen und eine zielgruppenrelevante Ansprache mit hochwertigem Inhalt einschließen. Hier können Sie zum Beispiel auf die Ihnen bekannten Kundenbelange eingehen. Ein klarer Bonus für stationäre Einzelhändler und Fachgeschäfte, die direkten Kontakt zur Kundschaft haben.
Tipp für Omnichannel: Falls ein Artikel zusätzlich zum eigenen Onlineshop auf einem Marktplatz verkauft wird, sollte sich der Text der einzelnen Plattformen unterscheiden, um doppelte Inhalte im Internet zu vermeiden. Der qualitativ bessere Text gehört dabei im eigenen Onlineshop veröffentlicht.
Auch spielen technische Aspekte der Seite eine Rolle:
Achten Sie zudem darauf, dass Ihre Webseite zur besseren Sicherung von Kundendaten SSL-Verschlüsselt ist.
Die Ladegeschwindigkeit sollte schnell sein. Meist können Sie mit .jpeg und progressiver Kompression der Bilder deutlich die Leistung Ihrer Seite steigern.
Deaktivieren Sie kaum genutzte Plugins oder solche deren Nutzen nicht erkennbar ist.
Schritt 5: Titel und Meta Tag
Wenn die Keywords gefunden und der Text formuliert wurde, sollte der Title Tag, also der Seitentitel, welcher im HTML-Head und den Suchergebnissen der Suchmaschinen angezeigt, wie folgt aufgebaut werden: Keyword + Call To Action + Überschrift der Seite
Beispiel
Im Fall unserer fiktiven Schuhhändlerin könnte eine Formulierung wie folgt sein:
Handgefertigte Schuhe (+) Schauen Sie sich unsere große Auswahl an handgefertigten Schuhen an (+) auf Unique-Schuster.de
Nach dem eigentlichen Inhalt der Seite ist der Title Tag im HTML-Head ein wesentlicher Faktor der OnPage-Optimierung. Weitere Optimierungsmöglichkeiten bietet der Meta Tag. Hier werden Seiteninformationen an die Suchmaschine übermittelt, um dem Crawler die Auswertung der Webpräsenz zu vereinfachen. Damit Ihnen dieses Tool nützt, müssen einzelner Seitenbereiche mit Mark-Up Tags versehen sein.
Wenn Sie zum Beispiel den Produktionsvorgang eines Schuhes auf Ihrer Seite dokumentiert haben und ein Mark-Up gesetzt wurde, kann Ihre Erklärung als erstes Ergebnis bei Google angezeigt werden, wenn eine Person nach dem Produktionsvorgang auf Google sucht.

Bilder und Universal Search
Bevor Bildmaterial auf die Homepage oder den Shop hochgeladen wird, ist eine Komprimierung sowie eine sinnvolle Namensgebung ratsam. Lange Ladezeiten verschlechtern die Customer Journey und damit Ihr Ranking. Die verwendeten Produktimpressionen sollten, wenn möglich, selbst aufgenommene und damit einzigartig sein. Herstellerbilder und Stockfotos werden im Internet häufig verwendet und sind damit für Sie kein Unterscheidungsmerkmal zum Wettbewerb.
Wie Sie Ihre Produkte richtig in Szene setzen, lernen Sie in unseren handel.digital Workshops.
Mit Universal Search präsentiert Google dem User mittlerweile zum Teil die Antwort auf Suchanfragen in neuen Formaten. Somit kann das Ergebnis wie gewohnt in Links aber auch als Bild, Grafik oder Video ausgegeben werden.
Insight: Videos auf der eigenen Seite steigern die Verweildauer auf Ihrer Seite und sind damit bessere “Magneten” als Bilder. Als eigenständiger Content haben Sie auch eine andere Aufgabe und müssen aufwendiger produziert werden. Perspektivisch sollten Sie sukzessive auf eine ergänzende Video-Produktion hinarbeiten.
Wenn Sie auf eine Frage eine schnellverständliche, passende Grafik veröffentlichen, und diese vom Crawler der Suchmaschine gefunden und als Antwort erschlossen wird, bieten Sie dem User damit das bestmögliche Ergebnis, eine Information schnell zu verstehen. Ergo erscheinen Sie an erster Stelle bei dieser Suchanfrage.
Externe Links und Social Media
Schaffen Sie Verlinkungen von externen Seiten auf Ihr Unternehmen oder den von Ihnen angebotenen Artikel.
Werden qualitative Inhalte im Zusammenhang mit Ihrem Unternehmen oder Ihrem Produkt geschrieben und verlinkt, haben User die Möglichkeit, sich breiter und gegebenenfalls tiefer über Ihr Produkt zu informieren. Dies schafft einen Mehrwert, den Google positiv bewertet.
Aktivitäten auf den Social-Media-Kanälen haben offiziell laut Google keinen Einfluss auf das Ranking. Unser SEO-Top-Experte Christian Spancken schließt den positiven Einfluss von Social Media Beiträgen jedoch nicht aus. Eine weitere Beschäftigung mit Social Media lohnt sich auf jeden Fall, denn somit können Sie Ihre “Reichweite” und “Findbarkeit” im Netz deutlich steigern. Im Hinblick auf das Thema Kundengewinnung, der steigender Popularität der sozialen Medien und einer möglicherweise komplementären Wirkung bei der Suchmaschinenoptimierung empfiehlt es sich, einen professionellen Social Media Auftritt aufzubauen.
Tipp: Regionale Werbeanzeigen schalten.
Kennen Sie den Google Local Pack?
Mit diesem Tool haben Sie die Möglichkeit, bei den Suchanfragen von Kunden in Ihrer Region ganz oben auf der Suchergebnisseite im Informationsblock zu erscheinen. Der Informationsblock beinhaltet eine Karte mit üblicherweise drei Betrieben, die am besten zu dem User passen. Damit eignet sich der Local Pack sehr gut, die Sichtbarkeit von Betrieben mit regionalem Einzugsgebiet zu verbessern. Die Darstellung des Local Packs umfasst die komplette Suchergebnisseite auf mobilen Endgeräten.
Was macht besser ein Dienstleister?
Bei technischen Optimierungen, wie dem Erstellen und Einreichen der Roboter.txt Datei, der URL-Struktur oder der Website-Geschwindigkeit bietet es sich aufgrund der Komplexität an, diesen Teil an externe Dienstleister auszulagern.
Die On-Page Optimierung braucht die Expertise, die nur Sie haben können. Wer ist der Kunde, was will er wissen und welche Produkte machen Sie aus? Nehmen Sie sich einzelne Bausteine Ihrer Homepage oder Shops hinsichtlich des Informationsgehaltes vor und verbessern Seite nach Seite - etwa zwei Seiten pro Woche, mit dem Fokus auf die wichtigsten Produktseiten. Die informative Aufbereitung der Textinhalte benötigt viel Zeit, ist jedoch lohnend und wird Sie langfristig im Netz sichtbarer machen.
- 16Juni 2025, Mo.handel.digital
handel.digital x pizza1.de – Ein Abend voller Ideen & Genuss
18:30 - 21:30 Uhr Eventscheune Kraft, SchauenburgPräsenzkostenfreihandel.digital und pizza1.de bringen gemeinsam Händlerinnen und Händler aus der Region an einen Tisch. Praxisnah, genussvoll und mit echten Insights – von der Fachhandelsstrategie bis zur perfekten Pizza. - 27Mai 2025, Di.
Videoinhalte auf Social Media: Sich auf TikTok und Instagram gekonnt in Szene setzen
10:00 - 11:00 UhrDigitalkostenfreiKurze und unterhaltsame Videos zählen nicht zuletzt seit dem Aufstieg der Plattform TikTok zum Standardrepertoire. Immer mehr Unternehmen greifen diesen Trend auf und versuchen damit Aufmerksamkeit für sich zu generieren. Doch gibt es für den Erfolg mit Videoinhalten ein Erfolgsrezept? - 06Mai 2025, Di.Handelsverband Hessen
BTE Digital Day
09:00 - 17:59 UhrDigitalDer Handelsverband Textil (BTE) lädt am 6. Mai zum ersten BTE-Digital Day – einem ganztägigen Online-Event rund um digitale Innovationen in der Mode-, Schuh- und Lederwarenbranche. - 06Mai 2025, Di.handel.digital
AI-Act – Auswirkungen auf den Handel: Online & Offline!
10:00 - 11:30 UhrDigitalkostenfreiDer Einsatz von ChatGPT und ähnlicher Systeme erfordert jetzt Maßnahmen – auch im Handel.
handel.digital Community-Treffen – Ein Abend voller Ideen und Genuss
25.06.2025Digitalisierung, E-Commerce, KIRückblick auf einen gelungenen Abend: handel.digital Community-Treffen bei pizza1.de in Schauenburg.handel.ai | Künstliche Intelligenz auch für kleine und mittelständische Handelsunternehmen relevant
21.11.2024Digitalisierung, E-CommerceAuch in diesem Jahr haben wir Handelsunternehmen durch Vorträge und eine Expo-Ausstellung die Potenziale der Digitalisierung und Künstlichen Intelligenz (KI) aufgezeigt. Dabei wurde deutlich, dass KI nicht ausschließlich großen Unternehmen vorbehalten ist. Insbesondere kleine und mittelständische Handelsunternehmen können von ihren Anwendungen profitieren, um Prozesse zu optimieren, schneller zu reagieren und sich zukunftssicher aufzustellen.Learnings aus dem DIGI-Impuls: Aufgaben vereinfachen mit Künstlicher Intelligenz
10.07.2024Digitalisierung, E-Commerce, KIAm Donnerstag, den 4. Juli 2024, fand in der Erlebnisfiliale Globetrotter Frankfurt der DIGI-Impuls zum Thema “Effiziente Handelspraxis: Aufgaben vereinfachen mit KI und IoT” statt. Die Learnings aus dieser Veranstaltung haben wir hier für Sie zusammengefasst.TikTok Shop-Start in Europa abgesagt
16.06.2024Digitalisierung, E-Commerce, EuropaTikTok sagt den Shop-Start in Europa ab und konzentriert sich auf den Ausbau seines Geschäfts in den USA. Dadurch ergeben sich Chancen für alternative Live-Shopping-Anbieter.
TikTok Shop in Deutschland: Zwischen Trend und Herausforderung!
TikTok Shop ist ein spannender, aber herausfordernder Vertriebskanal. Wer ihn professionell nutzt, kann innovativ neue Kundengruppen erschließen.GPSR: Neue Produktsicherheitsverordnung gültig ab Dezember 2024
Im Mai 2023 hat die EU die neue Verordnung 2023/988 zur allgemeinen Produktsicherheit im Europäischen Amtsblatt veröffentlicht. Diese Verordnung, bekannt als GPSR (General Product Safety Regulation), wird nach einer Übergangsfrist von 18 Monaten am 13. Dezember 2024 die bisherige Richtlinie ablösen und unmittelbar in allen EU-Mitgliedsstaaten in Kraft treten. Die neue Produktsicherheitsverordnung 2023/988 soll sicherstellen, dass in der EU weiterhin nur sichere Produkte verkauft werden. Dieser Artikel gibt Ihnen einen umfassenden Überblick über die Änderungen und deren Bedeutung für den Markt.Shopping is not fun anymore!
Wie kann der Handel auf ein geändertes Konsumverhalten reagieren, um krisenbedingte Umsatzeinbußen zu kompensieren?Wie der Handel im Wettbewerb mit internationalen E-Commerce-Anbietern bestehen kann
Der rasante Aufstieg neuer E-Commerce-Plattformen wie Temu und Shein hat die globale Handelslandschaft in den letzten Jahren nachhaltig verändert und bringt neue Herausforderungen für den lokalen Handel in Deutschland und Europa mit sich.


