In den letzten Jahren haben viele Textil-, Schuh- und Lederwarengeschäfte ihre Online-Verkaufsaktivitäten forciert – oftmals als Reaktion auf die Corona-Schließungen bzw. -Beschränkungen. Eine Mehrheit will sich aber weiterhin allein auf den stationären Verkauf konzentrieren. Die aktuelle BTE-Unternehmerumfrage aus dem Januar zeigt jedoch, dass die Quote der Ablehner je nach Verkaufsformat bzw. -kanal differiert. Einzelheiten:
Der Hauptgrund für die hohe Rate der Online-Skeptiker dürfte die damit verbundene Kostenbelastung sein. Fast drei Viertel der Umfrageteilnehmer gaben an, dass sich ein eigener Webshop für sie betriebswirtschaftlich (Vollkostenrechnung) nicht lohnt, beim Plattform-Verkauf und bei den Sozialen Medien vermeldete dies mehr als die Hälfte. Über alle Online-Kanäle hinweg schreiben also fast 60 Prozent der Teilnehmer damit rote Zahlen.
Nein | Nur Deckungsbeitrag | Ja | |
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Verkauf über Plattformen | 53% | 33% | 14% |
Verkauf über Social Media | 54% | 18% | 28% |
Eigener Webshop | 71% | 12% | 17% |
Als betriebswirtschaftlich eindeutig lohnenswert bewertet im Durchschnitt dagegen nur jeder fünfte Teilnehmer seine Online-Aktivität, wobei speziell der Verkauf über Soziale Medien etwas besser abschneidet. Zumindest einen Deckungsbeitrag erzielt im Durchschnitt ein weiteres Fünftel der Teilnehmer – mit allerdings großen Unterschieden zwischen den einzelnen Vertriebswegen.
Über 30% | 30% bis 20% | 20% bis 10% | 10% bis 5% | Unter 5% |
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9% | 7% | 9% | 27% | 48% |
Auch der Umsatzerfolg der Online-Aktivitäten hält sich derzeit in Grenzen. Fast die Hälfte der befragten Modehändler blieb bei einem Anteil von unter fünf Prozent vom Gesamtumsatz. Bei 27 Prozent der Teilnehmer liegt der Online-Anteil zwischen fünf und zehn Prozent, bei neun Prozent zwischen zehn und 20 Prozent. Sieben Prozent erzielen mit ihren Online-Verkäufen einen Anteil von 20 bis 30 Prozent und neun Prozent liegen über 30 Prozent.
Überraschend sind die Ergebnisse der BTE-Umfrage nicht. Denn der Online-Handel verteilt das Groß seiner Gewinne in den Top 100 der Online-Shops. Dennoch darf man nicht vorschnell ableiten, dass damit der Online-Handel keine Bedeutung für kleine und mittlere Handelsunternehmen hat.
Letztlich stehen ja nicht nur im Online-Handel Probleme ins Haus, sondern auch im stationären Handel sinken die Frequenzen. So sank die Frequenz und auch der Umsatz an sehr vielen Standorten. Anfang 2000 gab es in Deutschland knapp 100.000 Einzelhandelsunternehmen wie 2020. Jedoch scheint nicht jedes Unternehmen gleichermaßen negativ betroffen zu sein.
Manche Unternehmen sind resistenter gegenüber negativen Wirtschaftsfaktoren. Anders formuliert sie bleiben für den Markt relevant. Dahinter steckt auf aktuelle Problemlagen schnell und flexibel reagieren zu können. Zentral hierfür ist eine grundlegende Digitalisierung des Unternehmens - Warenwirtschaftssystem, Kassensystem und Kundendatenmanagement sollten digital sein. Unten finden Sie einige passende weiterführende Artikel.