BTE-Umfrage: Online-Verkäufe oft unwirtschaftlich
In den letzten Jahren haben viele Textil-, Schuh- und Lederwarengeschäfte ihre Online-Verkaufsaktivitäten forciert – oftmals als Reaktion auf die Corona-Schließungen bzw. -Beschränkungen. Eine Mehrheit will sich aber weiterhin allein auf den stationären Verkauf konzentrieren. Die aktuelle BTE-Unternehmerumfrage aus dem Januar zeigt jedoch, dass die Quote der Ablehner je nach Verkaufsformat bzw. -kanal differiert. Einzelheiten:
- Einen eigenen Webshop hatten vor dem Jahr 2022 bereits 35 Prozent der Umfrageteilnehmer, fünf Prozent haben ihn im letzten Jahr eingerichtet. Weitere fünf Prozent sind noch in der Planung eines Webshops, aber eine Mehrheit von 56 Prozent lehnt einen eigenen Webshop derzeit ab.
- Den Verkauf über Social Media-Kanäle haben vor 2022 bereits 31 Prozent praktiziert, ein Prozent hat 2022 damit begonnen. Für die Zukunft vorgesehen ist dies bei 14 Prozent der Umfrageteilnehmer, 54 Prozent haben keine entsprechenden Pläne.
- Über Online-Plattformen verkauften vor 2022 bereits 49 Prozent der befragten Händler, ein weiteres Prozent ist letztes Jahr dazu gekommen. Demnächst einrichten wollen diesen Vertriebsweg weitere vier Prozent, aber 46 Prozent lehnen den Verkauf über Plattformen aktuell ab.
Der Hauptgrund für die hohe Rate der Online-Skeptiker dürfte die damit verbundene Kostenbelastung sein. Fast drei Viertel der Umfrageteilnehmer gaben an, dass sich ein eigener Webshop für sie betriebswirtschaftlich (Vollkostenrechnung) nicht lohnt, beim Plattform-Verkauf und bei den Sozialen Medien vermeldete dies mehr als die Hälfte. Über alle Online-Kanäle hinweg schreiben also fast 60 Prozent der Teilnehmer damit rote Zahlen.
Rechnet sich der Online-Verkauf für Sie betriebswirtschaftlich?
Nein | Nur Deckungsbeitrag | Ja | |
---|---|---|---|
Verkauf über Plattformen | 53% | 33% | 14% |
Verkauf über Social Media | 54% | 18% | 28% |
Eigener Webshop | 71% | 12% | 17% |
Als betriebswirtschaftlich eindeutig lohnenswert bewertet im Durchschnitt dagegen nur jeder fünfte Teilnehmer seine Online-Aktivität, wobei speziell der Verkauf über Soziale Medien etwas besser abschneidet. Zumindest einen Deckungsbeitrag erzielt im Durchschnitt ein weiteres Fünftel der Teilnehmer – mit allerdings großen Unterschieden zwischen den einzelnen Vertriebswegen.
Wie hoch war der Anteil Ihrer Online-Umsätze am Gesamtumsatz 2022?
Über 30% | 30% bis 20% | 20% bis 10% | 10% bis 5% | Unter 5% |
---|---|---|---|---|
9% | 7% | 9% | 27% | 48% |
Auch der Umsatzerfolg der Online-Aktivitäten hält sich derzeit in Grenzen. Fast die Hälfte der befragten Modehändler blieb bei einem Anteil von unter fünf Prozent vom Gesamtumsatz. Bei 27 Prozent der Teilnehmer liegt der Online-Anteil zwischen fünf und zehn Prozent, bei neun Prozent zwischen zehn und 20 Prozent. Sieben Prozent erzielen mit ihren Online-Verkäufen einen Anteil von 20 bis 30 Prozent und neun Prozent liegen über 30 Prozent.
Der Kontext ist entscheidend
Überraschend sind die Ergebnisse der BTE-Umfrage nicht. Denn der Online-Handel verteilt das Groß seiner Gewinne in den Top 100 der Online-Shops. Dennoch darf man nicht vorschnell ableiten, dass damit der Online-Handel keine Bedeutung für kleine und mittlere Handelsunternehmen hat.
Letztlich stehen ja nicht nur im Online-Handel Probleme ins Haus, sondern auch im stationären Handel sinken die Frequenzen. So sank die Frequenz und auch der Umsatz an sehr vielen Standorten. Anfang 2000 gab es in Deutschland knapp 100.000 Einzelhandelsunternehmen wie 2020. Jedoch scheint nicht jedes Unternehmen gleichermaßen negativ betroffen zu sein.
Manche Unternehmen sind resistenter gegenüber negativen Wirtschaftsfaktoren. Anders formuliert sie bleiben für den Markt relevant. Dahinter steckt auf aktuelle Problemlagen schnell und flexibel reagieren zu können. Zentral hierfür ist eine grundlegende Digitalisierung des Unternehmens - Warenwirtschaftssystem, Kassensystem und Kundendatenmanagement sollten digital sein. Unten finden Sie einige passende weiterführende Artikel.
TikTok Shop in Deutschland: Zwischen Trend und Herausforderung!
TikTok Shop ist ein spannender, aber herausfordernder Vertriebskanal. Wer ihn professionell nutzt, kann innovativ neue Kundengruppen erschließen.GPSR: Neue Produktsicherheitsverordnung gültig ab Dezember 2024
Im Mai 2023 hat die EU die neue Verordnung 2023/988 zur allgemeinen Produktsicherheit im Europäischen Amtsblatt veröffentlicht. Diese Verordnung, bekannt als GPSR (General Product Safety Regulation), wird nach einer Übergangsfrist von 18 Monaten am 13. Dezember 2024 die bisherige Richtlinie ablösen und unmittelbar in allen EU-Mitgliedsstaaten in Kraft treten. Die neue Produktsicherheitsverordnung 2023/988 soll sicherstellen, dass in der EU weiterhin nur sichere Produkte verkauft werden. Dieser Artikel gibt Ihnen einen umfassenden Überblick über die Änderungen und deren Bedeutung für den Markt.Shopping is not fun anymore!
Wie kann der Handel auf ein geändertes Konsumverhalten reagieren, um krisenbedingte Umsatzeinbußen zu kompensieren?Wie der Handel im Wettbewerb mit internationalen E-Commerce-Anbietern bestehen kann
Der rasante Aufstieg neuer E-Commerce-Plattformen wie Temu und Shein hat die globale Handelslandschaft in den letzten Jahren nachhaltig verändert und bringt neue Herausforderungen für den lokalen Handel in Deutschland und Europa mit sich.
- 16Juni 2025, Mo.handel.digital
handel.digital x pizza1.de – Ein Abend voller Ideen & Genuss
18:30 - 21:30 Uhr Eventscheune Kraft, SchauenburgPräsenzkostenfreihandel.digital und pizza1.de bringen gemeinsam Händlerinnen und Händler aus der Region an einen Tisch. Praxisnah, genussvoll und mit echten Insights – von der Fachhandelsstrategie bis zur perfekten Pizza. - 27Mai 2025, Di.
Videoinhalte auf Social Media: Sich auf TikTok und Instagram gekonnt in Szene setzen
10:00 - 11:00 UhrDigitalkostenfreiKurze und unterhaltsame Videos zählen nicht zuletzt seit dem Aufstieg der Plattform TikTok zum Standardrepertoire. Immer mehr Unternehmen greifen diesen Trend auf und versuchen damit Aufmerksamkeit für sich zu generieren. Doch gibt es für den Erfolg mit Videoinhalten ein Erfolgsrezept? - 06Mai 2025, Di.Handelsverband Hessen
BTE Digital Day
09:00 - 17:59 UhrDigitalDer Handelsverband Textil (BTE) lädt am 6. Mai zum ersten BTE-Digital Day – einem ganztägigen Online-Event rund um digitale Innovationen in der Mode-, Schuh- und Lederwarenbranche. - 06Mai 2025, Di.handel.digital
AI-Act – Auswirkungen auf den Handel: Online & Offline!
10:00 - 11:30 UhrDigitalkostenfreiDer Einsatz von ChatGPT und ähnlicher Systeme erfordert jetzt Maßnahmen – auch im Handel.
handel.digital Community-Treffen – Ein Abend voller Ideen und Genuss
25.06.2025Digitalisierung, E-Commerce, KIRückblick auf einen gelungenen Abend: handel.digital Community-Treffen bei pizza1.de in Schauenburg.handel.ai | Künstliche Intelligenz auch für kleine und mittelständische Handelsunternehmen relevant
21.11.2024Digitalisierung, E-CommerceAuch in diesem Jahr haben wir Handelsunternehmen durch Vorträge und eine Expo-Ausstellung die Potenziale der Digitalisierung und Künstlichen Intelligenz (KI) aufgezeigt. Dabei wurde deutlich, dass KI nicht ausschließlich großen Unternehmen vorbehalten ist. Insbesondere kleine und mittelständische Handelsunternehmen können von ihren Anwendungen profitieren, um Prozesse zu optimieren, schneller zu reagieren und sich zukunftssicher aufzustellen.Learnings aus dem DIGI-Impuls: Aufgaben vereinfachen mit Künstlicher Intelligenz
10.07.2024Digitalisierung, E-Commerce, KIAm Donnerstag, den 4. Juli 2024, fand in der Erlebnisfiliale Globetrotter Frankfurt der DIGI-Impuls zum Thema “Effiziente Handelspraxis: Aufgaben vereinfachen mit KI und IoT” statt. Die Learnings aus dieser Veranstaltung haben wir hier für Sie zusammengefasst.TikTok Shop-Start in Europa abgesagt
16.06.2024Digitalisierung, E-Commerce, EuropaTikTok sagt den Shop-Start in Europa ab und konzentriert sich auf den Ausbau seines Geschäfts in den USA. Dadurch ergeben sich Chancen für alternative Live-Shopping-Anbieter.


