Best Practices für Passwort-Policies

Digitalisierung | Sicherheit & IT-Sicherheit
In unserer zunehmend digitalisierten Welt gehören Passwörter zu den wichtigsten Schutzmechanismen, um sensible Daten und Systeme vor unbefugtem Zugriff zu bewahren. Dennoch benutzen viele Menschen weiterhin schwache oder leicht zu erratende Passwörter, was eine enorme Sicherheitslücke darstellt. Cyberkriminelle nutzen genau diese Schwachstellen gezielt aus und setzen dabei oft auf automatisierte Tools, die Millionen von Passwortkombinationen in kürzester Zeit durchprobieren. Mit einfachen, aber effektiven Maßnahmen können Unternehmen jedoch ihre Passwortsicherheit deutlich erhöhen und sich vor Angriffen schützen
Infos zum Thema auf einen Blick:
  • Kurze und einfache Passwörter sind eines der größten Probleme im Bereich der IT-Sicherheit
  • Schwache Passwörter lassen sich innerhalb von Sekunden knacken
  • 80% aller Cyberangriffe gehen auf kompromittierte Passwörter zurück
  • Viele Websites und IT-Teams erfüllen Mindestanforderungen an Passwörter nicht
  • Schützen Sie Ihr Unternehmen, indem Sie auf komplexe und lange Passwörter setzten, keine Passwörter wiederverwenden und MFA implementieren. 
  • starke Passwort-Policies sind ein entscheidender Schutz gegen Cyberangriffe 

Passwörter sind aus unserem privaten und beruflichen Alltag nicht mehr wegzudenken. Die meisten von uns müssen sich eine Vielzahl von Passwörtern merken, was oft eine echte Herausforderung darstellt. Daher greifen viele Menschen auf leicht zu merkende Passwörter zurück. Doch genau diese Einfachheit vieler Passwörter ist das größte Problem. Kurze Passwörter, wie „123456“ oder „Passwort“, können innerhalb von Sekunden gehackt werden. Gefährlich ist auch die Wiederverwendung desselben Passworts für verschiedene Konten. Sobald Angreifer also eines dieser Konten knacken, haben sie oft auch Zugriff auf weitere sensible Informationen. Tatsächlich gehen rund 80 % aller Cyberangriffe auf kompromittierte Passwörter zurück. Eine gute Passwort-Policy hilft, genau solche Risiken zu vermeiden. Dennoch erfüllen aber viele Websites nicht die Mindestanforderungen an Passwörter. Laut einer Studie des Georgia Institute of Technology haben 12 % der Websites keine Anforderungen an die Passwortlänge, 50 % akzeptieren Passwörter mit höchstens sechs Zeichen und nur 28 % der Websites verwenden Sperrlisten für schwache Passwörter. Diese traurige Bilanz spiegelt sich auch in vielen IT-Teams wider. Administratoren arbeiten oft noch nach veralteten Mustern und verwenden dieselben Passwörter für mehrere Accounts. Darüber hinaus ist es Benutzern oftmals erlaubt, von ihren unsicheren privaten Geräten aus auf Unternehmensdaten zuzugreifen.

Auch Passwörter, die auf persönlichen Ereignissen oder Informationen basieren, die in sozialen Medien geteilt wurden, sind durch den Einsatz moderner KI leicht zu ermitteln. Solche Details können von Angreifern genutzt werden, um Passwörter zu rekonstruieren.

Die besten Tipps für starke Passwörter: 

Komplexität und Länge:

Passwörter sollten mindestens 12 bis 16 Zeichen lang sein und aus einer Mischung aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen bestehen. Je komplizierter das Passwort, desto schwerer ist es für Hacker es zu knacken. So werden Ihre Daten besser geschützt.

Einzigartige Passwörter ohne persönliche Daten:

Verwenden Sie für jedes Konto ein anderes Passwort. Auch wenn es bequemer scheint, das gleiche Passwort überall zu nutzen, erhöht das die Gefahr, dass ein Hacker, der Ihr Passwort knackt, auf alle Ihre Konten zugreifen kann. Vermeiden Sie außerdem leicht zu erratende Informationen wie Namen oder Geburtsdatum. Persönliche Daten haben in einem guten und sicheren Passwort nichts zu suchen.

Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA):

Nutzen Sie, wann immer möglich, eine zweite Sicherheitsebene wie MFA. So bleibt Ihr Konto geschützt, selbst wenn jemand Ihr Passwort herausfindet. Für den Login ist nämlich noch ein zusätzlicher Code, z.B. auf dem Handy, erforderlich.

Passwort Manager:

Passwort Manager sind eine große Hilfe, wenn es darum geht, sichere und einzigartige Passwörter zu erstellen und zu speichern. Sie müssen sich also keine komplizierten Passwörter merken und sind trotzdem sicher unterwegs, ohne immer dasselbe einfache Passwort zu verwenden.

Sperrlisten und regelmäßige Überprüfung:

Viele Systeme blockieren bekannte, schwache Passwörter und genau das sollten Sie auch machen. Eine regelmäßige Überprüfung der Sicherheit der Passwörter und eine Änderung des Passwortes bei Notwendigkeit (z.B. im Falle eines Sicherheitsvorfalles) verringern zudem das Risiko eines Hacks.

Schulung und Überwachung:

Es ist wichtig immer am Ball zu bleiben. Regelmäßige Schulungen können Ihnen und Ihren Kolleginnen und Kollegen dabei helfen, ein besseres Verständnis für die Risiken von schwachen Passwörtern zu entwickeln. Gleichzeitig sollten verdächtige Aktivitäten überwacht werden, damit sofort reagiert werden kann, wenn etwas Ungewöhnliches passiert.

Fazit: 

Die Bedeutung starker Passwort-Policies kann nicht genug betont werden, da sie ein entscheidender Schutz gegen Cyberangriffe darstellt. Die Verantwortung für die Sicherheit beginnt bereits bei der Auswahl geeigneter Passwörter und reicht bis hin zur Schulung der Mitarbeitenden. Indem Unternehmen in effektive Sicherheitsstrategien investieren und ein Bewusstsein für Passwortsicherheit schaffen, können sie nicht nur ihre sensiblen Daten schützen, sondern auch das Vertrauen ihrer Kundschaft und Partner festigen. Letztendlich ist eine robuste Passwort-Policy eine grundlegende Voraussetzung, um in einer zunehmend digitalisierten Welt sicher agieren zu können.

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Ihr Ansprechpartner

Benjamin Becker
Projektleiter handel.digital
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Projektträger: Handelsverband Hessen
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