Social
Commerce, also das Einkaufen direkt über Social-Media-Plattformen wie TikTok
und Instagram, ist auf dem Vormarsch. Es wächst sogar dreimal so schnell wie
der traditionelle Online-Handel. Dabei spielen vor allem jüngere Leute, nämlich
die Generation Z und die Millennials, eine große Rolle. In Deutschland jedoch
gelten andere Spielregeln, was die Bedeutung für kleine Handelsunternehmen aber
nicht unbedingt schmälern muss.
Social-Commerce-Plattform | Beschreibung |
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Instagram Shopping (Meta) | Ermöglicht es Unternehmen, Produkte direkt in Beiträgen, Stories und über den Explore-Tab zu bewerben und zu verkaufen. Kunden können Produkte durch Anklicken der Tags erkunden und werden zum Online-Shop weitergeleitet. |
Facebook Shops (Meta) | Erlaubt Unternehmen, einen Online-Shop auf ihrer Facebook-Seite zu erstellen. Kunden können Produkte direkt auf Facebook durchstöbern, auswählen und kaufen. |
WhatsApp Business (Meta) | Unternehmen können einen Produktkatalog erstellen und mit Kunden teilen. Der direkte Kauf ist momentan hauptsächlich über externe Links zum Online-Shop des Unternehmens möglich. |
TikTok Shop | Eine relativ neue Funktion, die es Marken und Erstellern ermöglicht, Produkte direkt in ihren TikTok-Videos und -Profilen zu verkaufen. Nutzer können Produkte entdecken und kaufen, ohne die App zu verlassen. |
Pinterest Product Pins | Ermöglichen es Nutzern, Produkte direkt über Pins zu entdecken und zu kaufen. Unternehmen können Produktinformationen wie Preis und Verfügbarkeit in ihre Pins integrieren. |
Snapchat Shopping | Snapchat bietet Marken die Möglichkeit, über Shopable Ads, AR (Augmented Reality) Lenses und mehr zu verkaufen, wodurch Nutzer Produkte direkt in der App kaufen können. |
Twitter Shopping | Twitter experimentiert mit verschiedenen Shopping-Funktionen, einschließlich Shop-Modulen auf Profilseiten und live Shopping-Erlebnissen während Twitter Spaces. |
YouTube Shopping | YouTube ermöglicht es Erstellern und Marken, Produkte direkt in Videos und auf Kanalseiten zu verkaufen. Zuschauer können Produkte durch Anklicken von Links oder über interaktive Features kaufen. |
Aber warum ist Social Commerce eigentlich ein Thema, wenn der Kaufabschluss nur über Umwege funktioniert? Oder mittels Drittanbietern? Laut einer Studie des ECC wurden 57 Prozent der Befragten über Social Media auf Produkte aufmerksam, und 43 Prozent haben diese dann auch gekauft. Vor allem Rabattaktionen (39 Prozent) überzeugen die Käuferinnen und Käufer. Auch der Bedarf nach einem Produkt (35 Prozent) und die Exklusivität (34 Prozent) spielen wichtige Rollen. Wichtig ist zu betonen, dass in Deutschland die Kundinnen und Kunden das Produkt nicht direkt auf den jeweiligen Plattformen gekauft haben. Der Kauf kommt immer über einen Umweg zustand, auf den wir später genauer eingehen werden.
In Deutschland ist Instagram eine beliebte Plattform für Social Shopping. Doch direkt in der App einkaufen, wie es in den USA möglich ist, geht hierzulande noch nicht. Trotzdem können kleine Unternehmen Instagram nutzen, um ihre Produkte zu präsentieren. Möglich machen das Produktmarkierungen in Beiträgen und Stories, Shopping-Tabs, Shoppable Links und Instagram-Shopping-Insights.
Produktmarkierung
Shopping-Tabs
Shoppable Links
Instagram-Shopping-Insights
Neben Instagram gibt es auch andere Plattformen, wie Pinterest mit seinen
Product Pins und Meta mit den Facebook Shops. Diese Funktionen eignen sich
besonders, um Neugierde zu wecken und Inspiration zu bieten. Doch auch hier
gilt: Ein direkter Kaufabschluss ist in Deutschland meist nicht möglich.
Der
Schlüssel liegt darin, zunächst einen eigenen Onlineshop einzurichten. Von dort
aus können Produkte dann auch über Social Media angeboten werden. Das hat den
Vorteil, dass Kundinnen und Kunden direkt in den Shop geleitet werden. Sie
genießen einen reibungslosen Ablauf mit wenigen Klicks und profitieren von
guten Services wie sicheren Bezahlmethoden.
Wer seinen Onlineshop mit Systemen wie Magento, Shopware, WooCommerce oder
Shopify verwaltet, kann seine Produkte leicht in verschiedenen Kanälen
anbieten. Automatisierte Feeds erlauben es, das Sortiment gleichzeitig auf
mehreren Plattformen zu präsentieren – nicht nur im Social Selling, sondern
auch auf Marktplätzen wie Amazon und eBay oder in Vergleichsportalen.
Ein Workarround für Social Commerce stellt für deutsche Händlerinnen und Händler der Weg über Drittanbieter wie "StageMe" dar. Im Prinzip erstellt ein Chatbot einen individuellen Kaufenlink für Produkte in Livestreams. Schreibt eine zuschauende Person im Stream etwa "kaufen", erhält Sie eine Direktnachricht mit einem Kauf-Link. Nach einem Livestream kann die Aufzeichnung als "Shoppable Video" weiterverwendet werden.
Für kleine Handelsunternehmen bieten Social-Media-Plattformen tolle Möglichkeiten, ihre Stärken auszuspielen und neue Kundinnen und Kunden zu gewinnen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Kombination aus einem gut geführten eigenen Onlineshop und der cleveren Nutzung von Social Commerce. So können auch kleine Unternehmen im digitalen Zeitalter groß rauskommen.