Autor: Frederik Gottschling

Videos selbstständig erstellen
Vermeiden Sie diese Fehler und alles wird gut

Sichtbarkeit & Marketing
Video-Beiträge auf Social Media sind der Impuls für ein Gespräch mit Ihrer Zielgruppe. Da werden Menschen reagieren, die Sie heute schon kennen. Und mit etwas Übung wird das Video ein Werkzeug im Kundendialog für Sie.
Infos zum Thema auf einen Blick:
  • Für gute Videos brauchen Sie ein Smartphone und ein Mikrofon, dieses am besten kabellos.
  • Bauen Sie das Video rund um eine Fragestellung auf.
  • Die Fragestellung liefert Ihnen Zielgruppen, sprich Ihre Kunden.
  • Geben Sie die Antwort auf die Frage im Video sofort.
  • Sie sollten gut zu verstehen sein - daher auch das Mikrofon.
  • Stellen Sie sich möglichst weit weg vom Hintergrund, so dass Sie gut zu erkennen sind.
  • Nehmen Sie Ihre Videos absatzweise auf, statt alles am Stück.

Ja ein gutes Video ist Arbeit. Die größte Hürde, um Videos fürs eigene Unternehmen zu erstellen, liegt im eigenen Kopf. Und sie fußt auf einem Missverständnis.

Sie müssen nicht alles am Stück drehen, Sie benötigen nicht unbedingt ein Skript oder ein Bearbeitungsprogramm, keine teure Kamera und Sie sprechen nicht mit dem gesamten Internet, sondern nur mit einer Gruppe von Menschen, von denen Sie einige sogar persönlich kennen. Und: Sie können Videos auch wieder offline nehmen.

In diesem Beitrag zeige ich die wichtigsten Hebel für gute Social Media Videos im Handel auf und gehe auf die größten Fehler für die Erstellung von Social Media Videos ein.

Fehler Nr. 1: Den Aufwand überschätzen

Gute Videos lassen sich leicht selbst machen - mit einem Smartphone. Die Videos sind so direkt auf dem Gerät, auf dem Sie das Video später veröffentlichen können.

Wer die wahrgenommene Qualität seiner Videos massiv verbessern möchte, dem empfehle ich als erstes den Kauf eines externen Mikrofons. Genauer gesagt, eines Lavalier-Mikrofons zum Anstecken. So seltsam es zunächst klingen mag, aber 70% der Qualität eines Videos hängen von der Tonqualität ab.

Günstige Mikrofone gibt es für ca. 50 Euro, mit 300 EUR gibt’s die kabellos, inkl. Ladecase und Adapter. Für weitere 50-100 Euro gibt es ein Stativ, inkl. Halterung fürs Handy und einem Ringlicht.

Die meiste Arbeit für Videos entsteht im Vorfeld. Damit kommen wir zu Fehler Nr. 2.

Fehler Nr. 2 - keine Vorstellung der Zielgruppe

Sie sprechen nicht mit dem Internet. Auch nicht mit ganz YouTube (oder Instagram oder TikTok oder…) Sie sprechen mit einer kleinen, von Ihnen definierten Gruppe. Ja, der Rest des Internets könnte auch zuschauen, aber das ist nur Bonus.

  • Für wen ist das Video gedacht
  • welche Fragen diese Menschen haben und
  • welche Frage davon Ihr Video beantwortet,
  • dass sind die wahren Knackpunkt.

Es macht einen Unterschied, ob Sie sich an Stammkunden, Gelegenheitskunden oder Neugierige wenden. Die drei Gruppen haben unterschiedliches Vorwissen über Sie, ihr Team, ihr Geschäft, ihre Leistungen und den Nutzen, den Sie daraus ziehen.

Es macht einen Unterschied, ob Sie sich an jüngere oder ältere Menschen wenden. Die Gruppen haben unterschiedliche Erfahrungen, in der Menge, aber auch in der Art und Weise. Welche bildlichen Vergleiche Sie ziehen, welche Sprache Sie sprechen, all das unterscheidet sich.

Sprechen Sie mit Profis oder Einsteigenden?

  • Welche Ängste haben die Menschen, mit denen Sie sprechen?
  • Welche Hoffnungen haben sie?
  • Welche Erwartungen?
  • Welche falschen Vorstellungen?

Die gute Nachricht: Diese Denkweise fällt nur in der Anfangsphase schwer und ist reine Übungssache. Schon nach 3-4 Videos wird es Ihnen deutlich leichter fallen die Videos zu planen.

Fehler Nr. 3 - keine klare Frage

Jedes Video sollte eine eindeutige Antwort bieten und das so früh wie möglich, sprechen Sie in den ersten 15-20 Sekunden. Damit das klappt, brauchen Sie eine klare Fragestellung.

Haben Sie die nicht, fangen Sie an zu schwafeln oder holen zu weit aus. Im schlechtesten Fall ist dem Video nicht zu folgen und die Leute schalten ab.

Wenn eine Frage aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu beantworten ist, dann eignet sich das Thema oft für mehrere Videos. In den seltensten Fällen gibt es eine klare, schwarz-weiße Ja-Nein-Antwort. Ganz oft ist es Abwägungssache und es kommt auf die Erwartungshaltung der Zielgruppe an.

Beispiel: Was ist ein gutes Keyboard für Einsteiger?

  • Handelt es sich um ein Kind oder einen Erwachsenen?
  • Wollen Sie es als Zeitvertreib oder mit Ambitionen betreiben?
  • Wie viel Geld haben Sie?
  • Ist es ein Geschenk oder für Sie selbst?

Sie sehen: Allein aus dieser einen Frage, können Sie schon 4 Videos rausholen - mindestens.

Fehler Nr. 4 - Video-Skripte wortwörtlich vorschreiben

Notieren Sie Ihre Idee in Bulletpoints und üben Sie freies Sprechen. Gespräche im Ladengeschäft lesen Sie ja auch nicht ab.

Wenn Ihnen klar ist mit wem Sie sprechen und klar ist welche Frage Sie beantworten, dann fangen Sie an zu erzählen. Mit etwas Übung werden Sie merken, dass es ganz natürlich wird.

Wenn Sie immer noch skeptisch sind, bedenken Sie folgendes. Bei Videoproduktionen gilt: Es gibt immer 3 Videos.

  • Das erste Video haben Sie sich ausgedacht.
  • Das zweite Video entsteht beim Dreh.
  • Das dritte und finale Video entsteht beim Schnitt.

Die Vorbereitung hilft Ihnen beim Dreh nichts zu vergessen. Trotzdem sollten Sie beim Dreh improvisieren, Dinge anders ausdrücken und auch Versprecher nicht wegschmeißen.

Mit einer guten Vorbereitung erhalten Sie auch ein gutes Video - es kann nur sein, dass es anders ist als das was Sie sich ausgedacht haben. 

Erst im Schnitt entsteht das fertige Video und das bringt uns zum letzten Fehler.

Fehler Nr. 5 - Alles am Stück drehen

Es ist nicht nur unnötig ein Video am Stück zu drehen - es nimmt Ihnen den Raum für eine spätere Optimierung.

Mein Rat: Drehen Sie Ihre Videos “absatzweise”.

  • Die Einleitung ist eine Aufnahme. Danach stoppen Sie.
  • Die Antwort auf die Frage (die Ihr Video beantwortet) ist eine Aufnahme. Danach stoppen Sie.
  • Zeigen Sie Ihr Produkt in einer Nahaufnahme. Danach stoppen Sie. Und. So. Weiter.

Auf Instagram und TikTok können Sie die Videos dann zusammensetzen. Oder Sie nutzten die kostenfreien Video-Editoren von Canva, Hit Film (von Artlist.io) oder CapCut (von ByteDance, sprich TikTok)

Wenn Sie sich schon sicherer fühlen, wechseln Sie während des Drehs ruhig den Ort, an dem Sie aufnehmen. Das sorgt für zusätzliche optische Reize und kann dazu veranlassen, dass mehr Menschen Ihr Video für längere Zeit schauen.

Es fällt sogar den meisten Menschen nicht mal auf, wenn Sie die Klamotten wechseln - solange es nützlich ist, was Sie erzählen.

Mit der Zeit werden Sie lernen, wie Sie Sätze formulieren, damit sie gut zu schneiden sind. Mit diesem Wissen werden Sie Ihre Ideen viel besser und schneller auf den Punkt bringen.

Zum Abschluss

Gute Videos sind Arbeit - aber nicht so viel wie Sie denken. Mit Videos, können Sie Ihr Gesicht zeigen, ihre Expertenstellung im Netz sichtbar machen und es wird mit jedem Mal leichter.

Video-Beiträge auf Social Media sind der Impuls für ein Gespräch mit Ihrer Zielgruppe. Da werden Menschen reagieren, die Sie heute schon kennen. Und mit etwas Übung wird das Video ein Werkzeug im Kundendialog für Sie - genauso wie es die E-Mail oder das Telefon geworden sind.

Über den Autor

Frederik Gottschling ist selbstständiger Creative Strategist mit über 15 Jahren Berufserfahrung. In seiner Tätigkeit betrachtet er die Erstellung von Inhalten mit Blick auf die strategische Ausrichtung eines Unternehmens.

Als Speaker und Coach erklärt er praxisnah die zu nutzenden Instrumente - für die strategische Ausrichtung des Unternehmens auf der einen und für die Ausarbeitung von Inhalten in Video, Bild, Ton und Text auf der anderen Seite. Er zeigt Unternehmerinnen und Unternehmenden dabei auch auf welche Rückschlüsse sie aus der Kommunikation mit ihren Zielgruppen für die Positionierung des Unternehmens ziehen können.

So unterstützt er Unternehmerinnen und Unternehmende mit Ihrer Botschaft gesehen und gehört zu werden.

Ihr Ansprechpartner

Marcel Rösel
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