Autor: Marcel Rösel

Ein einfacher Guide zum Social Commerce

Digitalisierung | E-Commerce | Service & Einkaufserlebnis | Sichtbarkeit & Marketing
Erfahren Sie in unserem Artikel, wie Sie die richtige Plattform für Ihr kleines Handelsunternehmen auswählen, die spezifischen Funktionen effektiv nutzen und eine nahtlose Integration Ihres Online-Shops gewährleisten.
Infos zum Thema auf einen Blick:
  • Nutzen Sie die spezifischen Funktionen jeder Social-Commerce-Plattform voll aus
  • Integrieren Sie Ihren Online-Shop für einen verbesserten Check-Out
  • Fördern Sie Interaktion und Engagement mit Ihrer Community aktiv
  • Über Drittanbieter lässt sich ein Impulskauf direkt auf Instagram realisieren

Social Commerce, also das Einkaufen direkt über Social-Media-Plattformen wie TikTok und Instagram, ist auf dem Vormarsch. Es wächst sogar dreimal so schnell wie der traditionelle Online-Handel. Dabei spielen vor allem jüngere Leute, nämlich die Generation Z und die Millennials, eine große Rolle. In Deutschland jedoch gelten andere Spielregeln, was die Bedeutung für kleine Handelsunternehmen aber nicht unbedingt schmälern muss.

Social-Commerce-Plattformen

Social-Commerce-Plattform Beschreibung
Instagram Shopping (Meta) Ermöglicht es Unternehmen, Produkte direkt in Beiträgen, Stories und über den Explore-Tab zu bewerben und zu verkaufen. Kunden können Produkte durch Anklicken der Tags erkunden und werden zum Online-Shop weitergeleitet.
Facebook Shops (Meta) Erlaubt Unternehmen, einen Online-Shop auf ihrer Facebook-Seite zu erstellen. Kunden können Produkte direkt auf Facebook durchstöbern, auswählen und kaufen.
WhatsApp Business (Meta) Unternehmen können einen Produktkatalog erstellen und mit Kunden teilen. Der direkte Kauf ist momentan hauptsächlich über externe Links zum Online-Shop des Unternehmens möglich.
TikTok Shop Eine relativ neue Funktion, die es Marken und Erstellern ermöglicht, Produkte direkt in ihren TikTok-Videos und -Profilen zu verkaufen. Nutzer können Produkte entdecken und kaufen, ohne die App zu verlassen.
Pinterest Product Pins Ermöglichen es Nutzern, Produkte direkt über Pins zu entdecken und zu kaufen. Unternehmen können Produktinformationen wie Preis und Verfügbarkeit in ihre Pins integrieren.
Snapchat Shopping Snapchat bietet Marken die Möglichkeit, über Shopable Ads, AR (Augmented Reality) Lenses und mehr zu verkaufen, wodurch Nutzer Produkte direkt in der App kaufen können.
Twitter Shopping Twitter experimentiert mit verschiedenen Shopping-Funktionen, einschließlich Shop-Modulen auf Profilseiten und live Shopping-Erlebnissen während Twitter Spaces.
YouTube Shopping YouTube ermöglicht es Erstellern und Marken, Produkte direkt in Videos und auf Kanalseiten zu verkaufen. Zuschauer können Produkte durch Anklicken von Links oder über interaktive Features kaufen.

Aber warum ist Social Commerce eigentlich ein Thema, wenn der Kaufabschluss nur über Umwege funktioniert? Oder mittels Drittanbietern? Laut einer Studie des ECC wurden 57 Prozent der Befragten über Social Media auf Produkte aufmerksam, und 43 Prozent haben diese dann auch gekauft. Vor allem Rabattaktionen (39 Prozent) überzeugen die Käuferinnen und Käufer. Auch der Bedarf nach einem Produkt (35 Prozent) und die Exklusivität (34 Prozent) spielen wichtige Rollen. Wichtig ist zu betonen, dass in Deutschland die Kundinnen und Kunden das Produkt nicht direkt auf den jeweiligen Plattformen gekauft haben. Der Kauf kommt immer über einen Umweg zustand, auf den wir später genauer eingehen werden.

Was bedeutet das für kleine Unternehmen?

In Deutschland ist Instagram eine beliebte Plattform für Social Shopping. Doch direkt in der App einkaufen, wie es in den USA möglich ist, geht hierzulande noch nicht. Trotzdem können kleine Unternehmen Instagram nutzen, um ihre Produkte zu präsentieren. Möglich machen das Produktmarkierungen in Beiträgen und Stories, Shopping-Tabs, Shoppable Links und Instagram-Shopping-Insights.

Funktionen von Instagram in Deutschland

Produktmarkierung

  • Sie können Ihre Produkte in Beiträgen und Stories mit Produkt-Tags versehen.
  • Kunden können auf die Tags klicken, um Informationen zum Produkt (z. B. Preis und Beschreibung) zu erhalten.
  • Sie können bis zu 30 Produkte pro Beitrag und bis zu 20 Produkte pro Story markieren.

Shopping-Tabs

  • Sie können Ihrem Instagram-Profil einen Shopping-Tab hinzufügen.
  • In diesem Tab werden Ihre mit Produkten markierten Beiträge und Stories angezeigt.
  • Kunden können den Tab durchsuchen, um Ihre Produkte zu finden.

Shoppable Links

  • Sie können in Ihrer Bio und in Ihren Stories Links zu Ihrem Onlineshop hinzufügen.
  • Kunden können auf die Links klicken, um Ihre Produkte zu kaufen.

Instagram-Shopping-Insights

  • Sie können Daten zu Ihren Instagram-Shopping-Aktivitäten einsehen.
  • Diese Daten können Ihnen dabei helfen, Ihre Strategie zu optimieren.

Neben Instagram gibt es auch andere Plattformen, wie Pinterest mit seinen Product Pins und Meta mit den Facebook Shops. Diese Funktionen eignen sich besonders, um Neugierde zu wecken und Inspiration zu bieten. Doch auch hier gilt: Ein direkter Kaufabschluss ist in Deutschland meist nicht möglich.

Marcel Rösel, digi.coach und Projektleiter von handel.digital
Marcel Rösel, digi.coach und Projektleiter von handel.digital

Wie können kleine Unternehmen Social Commerce nutzen?

Der Schlüssel liegt darin, zunächst einen eigenen Onlineshop einzurichten. Von dort aus können Produkte dann auch über Social Media angeboten werden. Das hat den Vorteil, dass Kundinnen und Kunden direkt in den Shop geleitet werden. Sie genießen einen reibungslosen Ablauf mit wenigen Klicks und profitieren von guten Services wie sicheren Bezahlmethoden.

Wer seinen Onlineshop mit Systemen wie Magento, Shopware, WooCommerce oder Shopify verwaltet, kann seine Produkte leicht in verschiedenen Kanälen anbieten. Automatisierte Feeds erlauben es, das Sortiment gleichzeitig auf mehreren Plattformen zu präsentieren – nicht nur im Social Selling, sondern auch auf Marktplätzen wie Amazon und eBay oder in Vergleichsportalen.

Mittels Drittanbietern auf Facebook und Co. direkt verkaufen

Ein Workarround für Social Commerce stellt für deutsche Händlerinnen und Händler der Weg über Drittanbieter wie "StageMe" dar. Im Prinzip erstellt ein Chatbot einen individuellen Kaufenlink für Produkte in Livestreams. Schreibt eine zuschauende Person im Stream etwa "kaufen", erhält Sie eine Direktnachricht mit einem Kauf-Link. Nach einem Livestream kann die Aufzeichnung als "Shoppable Video" weiterverwendet werden.

Fazit

Für kleine Handelsunternehmen bieten Social-Media-Plattformen tolle Möglichkeiten, ihre Stärken auszuspielen und neue Kundinnen und Kunden zu gewinnen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Kombination aus einem gut geführten eigenen Onlineshop und der cleveren Nutzung von Social Commerce. So können auch kleine Unternehmen im digitalen Zeitalter groß rauskommen.

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